Barmherzigkeit an den Rändern der Gesellschaft 200. Geburtstag von Schwester Leopoldine Brandis (1815-1900)

Die „… Erinnerung an für ihre Zeit bedeutende Menschen soll uns heute helfen, wesentliche Aspekte unseres geweihten Lebens gründlich anzuschauen …“ (Papst Franziskus).

Sonntag, 6. September 2015: In der Schwesternkirche zur Unbefleckten Empfängnis in Graz versammelten sich Pfarrangehörige, Vertreterinnen steirischer Frauenorden, die Marienschwestern von Laibach und Barmherzige Schwestern aus München, aus der Slowakei, aus Slowenien, Ungarn, Rumänien und Österreich zu einem festlichen Gottesdienst, welchen Domprobst Mag. Leopold Städtler leitete und mit den Lazaristen konzelebrierte.

Man gedachte des 200. Geburtstages von Sr. Leopoldine Brandis, einer Barmherzigen Schwester voll Glaubensmut und Liebe, der ersten Provinzoberin. Geboren am 27. November 1815, in der Stadtpfarrkirche getauft, war sie  nach ihrer Ausbildung bei den Barmherzigen Schwestern in München ab 1841 die Begründerin und Lehrmeisterin des Wirkens der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul am ehemaligen Zivilspital, und im Lauf der Jahre in vielen weiteren Krankenanstalten, Gefängnissen, Schulen und anderen Fürsorgeeinrichtungen in Österreich, Ungarn, Slowenien und in der Slowakei; dabei halfen ihr ihre weitläufigen Kontakte.

Die Festgäste konnten am Vorabend den Spuren dieses Lebens in der Stadtpfarrkirche und „am Paulustor“ folgen.

Beim Festakt nach dem Gottesdienst am Sonntag wurden drei für das Leben von „Mutter Brandis“ bemerkenswerte Aspekte hervorgehoben:

-   das vorbildliche Gottvertrauen im Großen wie im Kleinen und ihre erbarmende Liebe zu allen Hilfsbedürftigen aus Liebe zu Gott,

-   das Bemühen, im Sinn vinzentinischer Zusammenarbeit Lazaristen für die Seelsorge und für die Volksmissionen ins Land zu bringen,

-   die Gründung der Marienschwestern von der Wundertätigen Medaille, die heute weltweit nach den von Mutter Brandis verfassten Regeln für Hilfsbedürftige wirken.

Sr. Christa Bauer