Der Begriff „Barmherzigkeit“, der in unserem Namen steckt, kommt schon im Alten Testament vor, aber ich bevorzuge jetzt einen Blick in die Evangelien. In Mt. 5,7 steht: Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden.
Bei seiner Offenbarung des Vaters im Lukasevangelium hebt Jesus vor allem seine Barmherzigkeit gegenüber den Sündern hervor. Auf wunderbare Weise drückt er diese Eigenschaft Gottes aus im Gleichnis vom verlorenen Sohn. Lk 15,11
Das Beispiel vom barmherzigen Samariter das in Lk 10,25 beschrieben ist, stellt mir vor Augen, wie ich an meinem Nächsten, meinen Mitmenschen, egal welcher Herkunft, Religion oder Weltanschauung, zu handeln habe, um dem Begriff „Barmherzigkeit“ in meinem Namen gerecht zu werden.
Wir bedürfen des Erbarmens Gottes, wir alle ohne Ausnahme, gleich wer und was wir sind.
Barmherzigkeit
Der Hl. Vinzenz spricht oft von diesem Erbarmen:
Erbarmen ist das innerste Geheimnis Gottes. Gott schenke uns diesen Geist des Mitfühlens und Erbarmens in Fülle und halte ihn in uns lebendig.
Selig jene, die den kurzen Augenblick des Lebens nutzen, um Erbarmen zu üben!
Die Berufung einer Barmherzigen Schwester ist der Ruf Gottes, die Wahl, die seine Güte vor allen anderen, die sich ihm angeboten hätten, getroffen hat, indem er sich für sie entschied, ihm in all den verschiedenen Beschäftigungen zu dienen, die dieser Lebensweise eigen sind. Das also, meine Töchter ist Eure Berufung. (IX, 353-354-S.32: Die Beharrlichkeit in unserer Berufung, 22. Sept. 1647)
Die Barmherzigkeit (Lehnübersetzung von lateinisch misericordia) ist eine Eigenschaft des menschlichen Charakters. Eine barmherzige Person öffnet ihr Herz fremder Not und nimmt sich ihrer mildtätig an.
Die umgangssprachliche Formel „Mitleid und Barmherzigkeit” deutet an, dass hier Unterschiedliches vorliegt, dass es also bei der „Barmherzigkeit” weniger um ein Mit-Fühlen als um eine dessen nicht bedürftige Großherzigkeit geht. Sie gilt als eine der Haupttugenden und wichtigsten Pflichten der monotheistischen Religionen (Wikipedia).