Die Kirche feiert jedes Jahr am 2. Februar den Tag des geweihten Lebens.
Zu diesem Anlass kamen am Vorabend ca. 100 Ordenleute bei den Barmherzigen Schwestern in Mülln
zur feierlichen Vesper (Abendlob) zusammen.
Weihbischof Dr. Hansjörg Hofer verwies in seiner Ansprache bei der Vesper auf das für 2024 von Papst Franziskus ausgerufene „Jahr des Gebets“ und zitierte aus einem Referat über das Gebet, das sein früherer Universitätsprofessor für Altes Testament
Dr. Notker Füglister OSB bei einer Wallfahrt 1975 für 360 Priester aus der Diözese Graz-Seckau nach Mariazell hielt.
„Was damals Univ. Professor Füglister über das Gebet der Priester sagte, gilt speziell wohl genauso für die Ordensleute,“ so Weihbischof Hansjörg Hofer. „Ein Priester - und natürlich auch ein Ordenschrist-, der nicht betet“, zitiert er, „ist ein Unding, ein Monstrum. Wir sind in dem Maß Priester bzw. Ordenschristen, als wir Beter sind!
Was ist beten?
1. Ein sich Aussprechen vor Gott
2. Ein sich Auseinandersetzen mit Gott
3. Ein sich Ausliefern an Gott
Sich im persönlichen Leben Gott öffnen, seine Gedanken und Gefühle Gott hinlegen, sich bei Ihm aussprechen ist letztlich nur möglich, wenn ein DU da ist, das zuhört und spricht: Das DU Gottes!
Beten heißt oft auch Kämpfen, Ringen mit Gott, wie Jakob im Alten Testament oder Jesus selber am Ölberg. Um für das Gebet total frei zu sein, leben wir ehelos.“
Etwas aber hat Füglister noch betont, dass man nämlich zum Beten Zeit braucht. Und dazu sagt er wörtlich: „Um für das Gebet total frei zu sein, leben wir ehelos. Wir brauchen die Zeit, die ein guter Gatte und Familienvater täglich für seine Frau und für die Kinder aufwenden darf und muss, für das Gebet!"
Wenn das der Fall ist und in dem Maß, in dem das der Fall ist, ist unsere priesterliche Ehelosigkeit berechtigt und sinnerfüllt!“ Zitat Ende.
Das Gebet gehört zur absoluten Substanz unseres Lebens, sonst können wir keine Frucht bringen,“ so Weihbischof Hofer.
Beim gemütlichen Beisammensein mit vielen Begegnungen und einer Agape klang dieser Tag aus, den alle als großes Geschenk empfunden haben.